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Panik, Pöbel, Polizisten
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Panik, Pöbel, Polizisten

Frank war heute spät dran. Er fluchte vor sich hin; wie immer war nirgendwo ein Parkplatz frei. Da würde der Chef wieder Stress machen. Da vorne! Schnell rückwärts rein und die letzten 500 Meter eben zu Fuss zur Arbeit...
Das Nachfolgende ergibt sich folgendermassen aus dpa-Berichten:
...als der 46 Jahre alte Grossindustrielle Peter M. morgens in seinem Mercedes zur dringenden Konferenz fahren wollte, prallte er beim Ausparken mit ca. 5 km/h auf einen vor ihm stehenden blauen Golf. Auf Grund Zeitmangels spurtete Herr M. in Richtung Taxistand.
Die 86jährige Rentnerin Mira F. deutete diesen Spurt, in Verbindung mit dem ausgelösten Alarm des Mercedes', von ihrem Fenster im dritten Stock des Hochhauses als "Flucht eines gemeinen Autodiebes". Frau F. rief in ihrer Angst die Polizei, welcher sie "jugendliche Randalierer" meldete.
Die beiden jungen Streifenbeamten entdeckten, als sie am "Tatort" eintrafen, eine Gruppe gelangweilter Schulkinder im Alter von 15-17 Jahren, welche sich den vor sich hinjaulenden Mercedes betrachteten und eigentlich nur auf ihre Klassenkameraden warteten.
Auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse waren diese mit Kapuzenpullis und Schals "vermummt". Gemäss der Dienstvorschriften forderten die beiden Beamten über Funk Verstärkung wegen "Ansammlung von verdächtigen Personen, welche gegen das Vermummungsverbot verstossen" an.
Als diese in Form von weiteren drei Streifenwagen eintraf, hatte bereits Winfried G., arbeitsloser Maurer, ein lautstarkes Wortgefecht mit den Jugendlichen begonnen, welche seiner Meinung nach für den Lärm des Autoalarms verantwortlich waren.
Mitten in diese verbale Streiterei geriet Jens P., Student, der gerade mit seinem Hund "Sofie" vom morgendlichen "Gassigehen" zurückkehrte. Durch die hochfrequent jaulende Autosirene irritiert, lief "Sofie" aufgeregt auf Silke B. und ihre 9jährige Tochter Ulrike zu, welche gerade in Richtung Kindergarten das Haus verlassen wollten. Da Jens P. natürlich hinter seinem Hund hinterherlief, schrie Silke B. auf und versuchte Herrn P. mit gezielten Knietritten zu entmannen.
Die durch die letzten Vorfälle sensibilisierten Polizeibeamten gingen mit gezogener Handfeuerwaffe hinter ihren Fahrzeugen in Deckung und meldeten der Zentrale "einen potentiellen Kinderschänder, der seinen Kampfhund als lebende Waffe einsetzt". Die SOKO "KinderSchutz" rückte zehn Minuten später mit sechs Zivilbeamten an.
Inzwischen rief einer der wartenden Jugendlichen einem Klassenkameraden auf der gegenüberliegenden Strassenseite "Hey, CASTOR" zu (der Name des Jungens war Ulf; sein Spitzname lautete seit einem Kneipenabend "Castor"). Hierauf meldete der besorgte Herbert L., Frühpensionär, der Polizeidienststelle "sich zusammenrottendende, autonome Castor-Gegner, die bestimmt gleich Steine schmeissen würden".
Der herbeigerufene Bundesgrenzschutz riegelte das Gelände um den "gefährdeten" Häuserblock weiträumig ab und nahm erste prophylaktische Festnahmen unter den sich langsam sammelnden Passanten vor, die verdächtig dunkel gekleidet waren.
Der Anblick der Bundesgrenzschutz-Beamten erregte jedoch die Aufmerksamkeit einer ökologischen Friedens-WG in der 4. Etage des betroffenen Hochhauses.
Die spontan einberufene Demonstration "gegen brutale Polizeigewalt" provozierte natürlich die anwesenden Beamten, welche nun begannen, erste Wasserwerfer aufzufahren.
Die inzwischen auf mehrere hundert Gaffer angewachsene Menschenmenge nutzte ein vorbeikommender Radikalmoslem, um sämtliche Anwesende spontan von den Vorzügen des Islams zu überzeugen. Dies konnten die "Jesus-Freunde-Innenstadt" selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen; sie begannen, den miesen Moslem mit mächtigen Maulschellen zu malträtieren.
Inzwischen entflammte ein mittelgrosser Brand im Erdgeschoss des Hauses, nachdem ein fanatischer Kurde die anwesenden Fernsehteams dazu nutzen wollte, dadurch auf die Folter in Irgendwo hinzuweisen, dass er sich selber verbrannte. Die zwei anrückenden Feuerwehrlöschfahrzeuge waren gezwungen, zwei widerrechtlich geparkte Pkws abschleppen zu lassen.
Einer dieser Wagen war jedoch Eigentum des Weissrussischen Botschafters, welcher empört in sein Heimatland zurückkehrte und sämtliche diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abbrach.
Die ersten russischen Bodentruppen sollten am frühen Abend nach dem Überrennen von Polen die deutsche Grenze überschreiten.
Derweil erblickte eine Besatzung der vier patrouillierenden Hubschrauber der Bundeswehr den Einschlag einer PLO-Rakete im 8. Stockwerk des, inzwischen durch die, mit "bestimmt irgendwo anwesenden RAF-Ex-Terroristen" sympathisierenden linksradikalen Jugendlichen, verbarrikadiertem Gebäude.
Die PLO hatte die Weisung "von oben" erhalten, dass dort, wo Chaos herrscht, die Israelis ja nicht weit sein könnten.
Etwas Verwirrung kam kurzzeitig auf, als eine Gruppe junger Männer, die auf Kurzurlaub aus Rostock angereist waren, die Situation offensichtlich falsch einschätzten und einige Libanesen, die gerade ihren Obststand vor dem Gebäude errichten wollten, niederprügelten und immer wieder "Ausländer raus" brüllten.
Dieses Problem wurde allerdings relativ zügig dadurch gelöst, dass diese Männer recht schnell im Kugelhagel der sich inzwischen vor dem Haus bekämpfenden Türkenbanden zusammenbrachen. Nachher stellte sich heraus, dass beide Banden davon ausgingen, dass die jeweils andere Gruppierung dieses "offensichtlich stark besuchte" Spielkasino in ihrer Hand hätten.
Als schliesslich die NATO die ersten Luftschläge gegen das "Terroristengebäude" einleitete, stand bereits ein Grossteil des Hauses in Flammen.
Als die Sonne unterging, waren kleinere Kommandos der Bundeswehr in Schutzanzügen damit beschäftigt, das Ausmass der zahlreichen Giftgas-Attacken der slowenischen Luftwaffe zu begutachten.
Die Slowenen hatten im allgemeinen Getümmel einen "Angriff auf ihre Unabhängigkeit" gesehen, da irgendwo im Hause ein slowenischer Staatsbürger wohnte, oder gewohnt hatte, oder zumindest wohnen könnte.
Das Haus war inzwischen nach den Panzer-Attacken tschetschenischer Exil-Rebellen bis auf die Grundmauern zerstört worden. Hier und da loderten noch kleinere Brände, und die grob geschätzt 600 Tote waren durch die abgeworfenen Napalmbomben der die Chance zur Wiedervereinigung nutzen wollenden Österreicher bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Und vorne, vor der Ruine des zerstörten Hochhauses, stand zwischen ausgebrannten Autowracks ein einsamer, unbeschädigter PKW... es war ein blauer Golf...

 

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